Frieden geht anders!

Themenschwerpunkt im Evangelischen Kirchenkreis Aachen 

17. Aachener Friedenslauf: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich würde mitmachen!"

Mehr als 3700 Schüler machten mit - Superintendent Bruckhoff lobte Jugend als Vorbild - Schulen und Sponsoren schlossen Fair-Play-Vertrag

"Niemand hat es verdient, beleidigt zu werden, weil er aus einem anderen Land kommt!", riefen Schülerinnen der Städtischen Gesamtschule Kohlscheid den Startern des 17. Aachener Friedenslaufs zu, als sie ihr Anti-Mobbing-Projekt vorstellten. Sie hatten viele Unterschriften gesammelt, um Toleranz und Hilfsbereitschaft zu fördern. Überwältigt vom so viel Engagement zeigte sich Hans-Peter Bruckhoff als einer der Schirmherren vor dem Count-Down zum Friedenslauf. "Ihr seid Vorbild für uns Erwachsene, weil ihr euch so für den Frieden einsetzt", lobte Bruckhoff die Läufer vor ihrem Start. Mehr als 3700 Schüler aus 37 Schulen in der Städteregion Aachen umrundeten gemeinsam Dom und Elisenbrunnen. Zahlreiche Sponsoren belohnten ihre Leistung mit Geldspenden für Friedensprojekte. Beim 16. Aachener Friedenslauf im vergangenen Jahr erliefen 3600 Schüler die Rekordsumme von 78.000 Euro. Mehr als eine halbe Millionen Euro brachten die insgesamt 17 Aachener Friedensläufe bisher ein.

Der 16. Friedenslauf 2017 erbrachte 78.000 Euro

Neben Superintendent Hans-Peter Bruckhoff vom Ev. Kirchenkreis Aachen feuerten Dompropst Manfred von Holtum, Friedrich Thul von der jüdischen Gemeinde sowie Abdurrahman Kol und Idris Malik als Vertreter der beiden Ditib- und Bilal-Moschee-Gemeinden die Läufer an. Die Schüler nahmen das diesjährige Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich würde mitmachen!" wörtlich und machten nicht nur beim Sponsorenlauf mit. Während des Rahmenprogramms zum Friedenslaufe setzten sich die Kinder und Jugendlichen in Workshops und Theaterstücken mit dem Friedensthema auseinander. Das Geld für ihre Runden - im letzten Jahr kam die Rekordsumme von 78.000 Euro zusammen - kommt lokalen und internationalen Friedensinitiativen zugute.

Fair-Play-Vertrag verringerte Schummeln und Schubsen

Erstmals in der 17-jährigen Friedenslauftradition unterzeichneten Schulen und Sponsoren Fair-Play-Verträge, in denen sich die Schüler dazu verpflichteten, einander nicht zu schubsen und ihre Laufrunden nicht abzukürzen. Um den geordneten Ablauf kümmerten sich 120 ehrenamtliche Helfer, überwiegend Studenten und Rentner. Das Sponsorengeld geht zu einem Fünftel an das "Netzwerk Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus", jeweils zwei Fünftel bekommen Pax Christi und das Forum Ziviler Friedensdienst. Mit dem Geld werden unter anderem Schüleraktionen für Gewaltprävention, Stolperstein-Projekte, Jugendaustausche und die Integration von Flüchtlingen gefördert.

(Text: E.Saur/Kirchenkreis Aachen)